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Mindfulness – das Glück im Hier und Jetzt

Wer sich in Achtsamkeit übt, schult seinen Geist, den Augenblick bewusst und vorurteilsfrei wahrzunehmen. Der Lohn: innerer Frieden, die Quelle des Glücklichseins. Buddhas Achtsamkeitslehre ist heute lebendiger denn je.

Mindful eating, mindful talking, mindful everything – wer mindfulness und das deutsche Wort dafür, Achtsamkeit, in eine Suchmaschine eingibt, erhält fast 120 Millionen Ergebnisse. Das sind viele Treffer für ein relativ einfaches Lebensprinzip: das Glück im Moment zu finden. Wer achtsam lebt, stellt fest, dass sein Empfinden von Glück und Lebensfreude nicht von äusseren Bedingungen abhängig ist.

Neu ist die Idee nicht. Im Ansatz geht sie auf Buddha zurück, genauer: auf die «Grundlagen der Achtsamkeit», eines der Hauptwerke, die der indische Religionsstifter hinterliess. Seine Lehre mit Bewusstseinsübungen und Meditationstechniken war auch eine Inspiration für die Hippies der 60er-Jahre und Grundstein einer globalen Friedensbewegung.

Weniger anfällig für Stress

Was mit globaler Entspannung enden soll, fängt im Kleinen an. Mit sich selbst und seiner Umwelt achtsam zu sein, macht nicht nur glücklich und entspannter, sondern auch weniger anfällig für Streit und Überforderung.

Meditation heisst das Schlüsselwort. Gemeint ist das Nachsinnen darüber, was meditieren eigentlich bedeutet, das bewusste Wahrnehmen des Augenblicks. Das Bremsen der unablässig fliessenden Gedanken und Gefühle.

Was einfach tönt, ist alles andere als einfach. An nichts zu denken, fällt uns schwer. Ein Gespräch zu führen, ohne Vergangenheit und ohne Vorurteile unbewusst einfliessen zu lassen, ist ohne entsprechende Techniken fast unmöglich. (Lesen Sie unten weiter...)

Immer schön atmen

Am Anfang jeder Meditation stehen Atemübungen. Man konzentriert sich dabei auf das Ein- und Ausatmen und versucht, die permanenten Gedankenströme zu unterbrechen, um immer wieder aufs Neue seine ganze Aufmerksamkeit auf das Atmen zu lenken. Das tönt zwar einfach, ist aber nur mit viel Übung zu erreichen.

Der Sinn dieser Selbstbeobachtung und Konzentration ist es, Dinge gelassener zu sehen, zum Beispiel einen Wutausbruch vorbeiziehen zu lassen, ohne ihn auszuleben. Wir lernen die Welt unvoreingenommen zu sehen, ohne in Grübeleien zu verfallen. Wir üben Achtsamkeit.

Wissen, was man erlebt, während man erlebt

Die Achtsamkeitsbewegung hat inzwischen Einzug in alle Lebensbereiche gehalten. Von achtsamer Kindererziehung bis zur Erziehung zu achtsamen Chefs gibt es unzählige Angebote, sich zu entwickeln. Bewährt hat sich eine Methode des amerikanischen Molekularbiologen Jon Kabat-Zinn. Er entwickelte bereits in den 70er-Jahren eine Technik zur Stressbewältigung, die auf Buddhas Prinzipien beruht. Sein Mindfulness-Based-Stress- Reduction-Programm (MBSR) schult die Achtsamkeit mit einer Kombination aus Atem und Yogaübungen. Ziel ist zu wissen, was man erlebt, währenddem man es erlebt. Der Effekt ist einfach, aber bestechend: mehr Gelassenheit, Zuversicht, Anteilnahme und Konfliktfreiheit. (Lesen Sie unten weiter...)

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Schwierige Situationen besser meistern

Wer Achtsamkeit trainiert, dem fällt es beispielsweise einfacher, ein schwieriges Gespräch anzugehen. Man stelle sich die Situation vor, in der eine Mutter mit ihrem Sohn im Teenageralter über sein unangepasstes Verhalten sprechen will. Beladen mit viel Vorwissen, möglicherweise auch Vorurteilen, wird es der Mutter schwerfallen, unvoreingenommen auf ihren Sohn zuzugehen. Versteht sie es aber, sich selbst zurückzunehmen und auf die Lage in genau diesem Augenblick einzugehen, ohne zu werten und einzuteilen, stehen die Chancen gut, dass es zu einer friedlichen Lösung des Problems kommt.

Nur wer glücklich ist, kann Glück verbreiten

Selbstaufgabe ist dabei kein Thema. Vielmehr ist es die Selbstsorge, die zentral ist im achtsamen Umgang. Nur wer glücklich ist, kann Glück verbreiten – wird der brasilianische Schriftsteller Paolo Coelho oft zitiert –, und er meint damit dasselbe.

Dass ein Training in Achtsamkeit auch medizinische Wirkung haben kann, zeigt eine skandinavische Metastudie von 2010. Chronisch Kranke hatten eine bessere psychische Verfassung, es reduzierte Angst, Stress und depressive Verstimmungen. Das Mindfulness-Based-Stress-Reduction-Training kommt auch in Kliniken zur Anwendung bei psychischen Störungen wie Borderline-Syndrom, Panikattacken, Schlafstörungen oder Migräne.

Übung: Frühstücken wie ein Kind

Erinnern Sie sich noch, wie Sie als Kind das erste Mal etwas versucht haben? Probieren Sie es mit Ihrem ganz normalen Zmorge einmal aus. Schauen Sie das Essen an, ohne etwas dabei zu denken. Nehmen Sie es erst mit den Augen, dann mit dem Mund wahr, schmecken Sie heraus, was immer Sie können, und erleben Sie bewusst den Moment des Kauens, Schluckens und des Nachschmeckens.

Jedes Mal, wenn Sie sich dabei ertappen, mit den Gedanken abzuschweifen, holen Sie sich zurück in den Moment und bleiben beim Frühstück, bis alles verputzt ist. Dann bleibt immer noch Zeit für das Vorbereiten des anstehenden Tages.

von Gerda Portner,

veröffentlicht am 10.07.2018, angepasst am 08.06.2020


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