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Gesünder leben?

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Chronische Müdigkeit: 9 Ursachen und was dagegen hilft

Man steht morgens müde auf, schleppt sich durch den Tag und ist abends froh, endlich wieder abliegen zu können. Was sind die Ursachen von chronischer Müdigkeit? Und wie wird sie behandelt?

«Herr Doktor, ich bin so müde.» So geht es etwa einem von acht Patienten und Patientinnen in der Arztpraxis. Müdigkeit an sich ist keine Krankheit, sondern ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt. Die wichtigsten Gründe und Ursachen:

1. Die häufigste Ursache: Energieräuber wie Stress

Die wohl häufigste Ursache für Müdigkeit heutzutage ist: Das Gleichgewicht zwischen dem, was einem Energie gibt, und dem, was Energie raubt, ist aus dem Lot geraten. In der Altersgruppe zwischen 36 und 45 Jahren klagen viele Menschen über Stress. Alleinerziehende Eltern, die im Job gefordert sind, finanzielle Probleme, Stress vor Prüfungen bei Studierenden – solche Lebensphasen bringen oft auch Müdigkeit mit sich, weil die Erholung zu kurz kommt.

Tipp – Beseitige die Energieräuber

Stichwort Regeneration: Sorge dafür, dass deine «Energieräuber» und das, was dir Elan gibt, sich die Waage halten. Beseitige – wo möglich – die Faktoren, die deine Erholung stören, also zum Beispiel Unmengen an Kaffee, Bildschirmarbeit bis in die späte Nacht oder ständige Überstunden. Denn ständig «auf der Überholspur» zu leben, erschöpft auf Dauer die Kräfte.

(Fortsetzung weiter unten ...)

2. Schlechter Schlaf – das Apnoe-Syndrom als Ursache

Mancher Betroffene weiss nichts davon, aber der Bettnachbar oder die Bettnachbarin hört es: Kurze Atemaussetzer während des Schlafs (Apnoe-Syndrom) sind nicht nur oft ein Grund für Tagesmüdigkeit, sondern auch für Bluthochdruck. Eine andere Ursache ist zu kurzer Schlaf, unregelmässige Schlafzeiten oder nächtlicher Lärm, der (unbewusst) den Schlaf stört. Menschen, die sich gestresst fühlen, leiden ebenfalls häufiger unter einer gestörten Nachtruhe. Hier findest du 12 Tipps, wie man Stress abbauen kann.  

Tipp – schlafe genug

Regelmässig und ausreichend schlafen, lautet die Devise! Wer am Wochenende immer Schlaf «nachholen» muss, gönnt sich unter der Woche zu wenig davon. Versuche früher ins Bett zu gehen, fixe zu Bett- und Aufstehzeiten einzuhalten und Nachtarbeit zu vermeiden. Ein Apnoe-Syndrom sollte ärztlich behandelt werden, weil damit auch ein höheres Risiko für Unfälle und andere Erkrankungen einhergeht.

3. Eisenmangel als Ursache

Dieses Spurenelement ist für den roten Blutfarbstoff wichtig. Ohne Eisen kommt es zur Blutarmut. Dann können die roten Blutkörperchen nicht mehr genügend Sauerstoff zu den Organen und zum Gehirn transportieren. Die Folge: Körper und Geist machen schlapp. Ein Grund für den Eisenmangel kann ungenügende Aufnahme sein, etwa wegen einer Darmerkrankung oder bei falscher Ernährung. Ein anderer Grund ist ein zu hoher Verlust von Eisen, zum Beispiel wegen starker Menstruation.

Tipp – meide Koffein, Schwarztee und Rotwein

Achte auf genügend Eisenzufuhr: zum Beispiel mit rotem Fleisch, Brokkoli, Hülsenfrüchten, dunklen Blattgemüsen und Vitamin C.  Bringt eine eisenreiche Ernährung keinen Erfolg, hilft eine mehrmonatige Medikamentenkur die Speicher zu füllen. Meiden solltest du Nahrungsmittel, die die Eisenzufuhr hemmen wie Koffein, Tannin-haltige Getränke wie Rotwein und Schwarztee. Bei Verdacht auf Eisenmangel schafft ein Bluttest Klarheit, wobei es sehr unterschiedlich sein kann, bei welchem Eisenwert eine Person Symptome verspürt.

(Fortsetzung weiter unten…)

4. Depression und Antriebslosigkeit als Ursache

Antriebslos, deprimiert, müde und Schlafstörungen – diese Kombination weckt den Verdacht auf eine Depression. Oft gesellen sich Konzentrationsstörungen hinzu, der Appetit kann sich verändern, man fühlt sich wertlos oder sogar schuldig.

Auch die Schilddrüse kann die Ursache sein: Sie steuert viele Stoffwechselfunktionen im Körper. Produziert sie zu wenig Hormone, können sich Betroffene antriebslos oder auch schwermütig fühlen.

Tipp – Hole dir Hilfe und geh zum Arzt

Unbedingt Hilfe suchen und zum Arzt gehen! Eine Depression ist eine sehr ernsthafte Erkrankung.

Auch beim Verdacht auf eine Unterfunktion der Schilddrüse kann der Arzt oder die Ärztin den Wert des Hormons TSH im Blut bestimmen.

5. Äussere Umstände wie Einsamkeit

Dunkle Wintertage, Langeweile , Einsamkeit  – aber auch ein Zuviel an Geselligkeit zu anderen Zeiten – können als Nebenwirkung ermüden

Tipp – Licht und Bewegung machen munter

Licht und Bewegung sind Muntermacher. Manchen Menschen hilft auch eine Phototherapie mit Lampen, die sehr helles, weisses Licht mit möglichst geringem UV-Anteil abstrahlen.

6. Nährstoffmangel als Ursache

Wer über längere Zeit beim Essen nicht ausreichend abwechselt, riskiert einen Mangel an wichtigen Nährstoffen, Vitaminen oder Spurenelementen. Oft zu sehen bei Senioren und Seniorinnen, die aus Einsamkeit oder weil ihnen das Einkaufen und Kochen schwerfällt, zu wenig oder zu einseitig essen. Ein Mangel an wichtigen Mikronährstoffen kann auch bei Übergewicht vorkommen und muss nicht mit Untergewicht einhergehen. Welches Vitamin wo drin ist und wie es im Körper wirkt, erfährst du hier

Tipp – suche dir Gesellschaft

Mit Hilfe von Nachbarn lässt sich ein Einkaufsdienst organisieren. Um der Einsamkeit zu entgehen, kann man sich auch via Internet mit seinen Liebsten zum Essen treffen. Eine japanische Studie zeigte, dass zur Not sogar ein Spiegel auf dem Tisch helfen kann, in dem man sich selbst sieht, um mehr Appetit zu bekommen. Der Hausarzt oder eine Ernährungstherapeutin kann bei Ernährungsfragen helfen.

(Fortsetzung weiter unten…)

7. Auch chronische Krankheiten können Ursachen sein

Viele Krankheiten verursachen Müdigkeit, zum Beispiel eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion. Auch rheumatische Erkrankungen, Herz- oder Nierenschwäche, Schmerzen, Lebererkrankungen und Tumoren führen oft zu Müdigkeit, weil sie Energie rauben.

Wichtig zu wissen: Manchmal zeigt die Müdigkeit auch an, dass sich der Körper aktiv gegen etwas wehrt und deshalb verstärkt Abwehrkräfte mobilisiert. Selbst nach einem banalen Infekt können gelegentlich sechs bis acht Wochen vergehen, bis man sicher wieder fit fühlt.

Tipp – wenn die Müdigkeit sehr lange anhält, geh zum Arzt

Wenn die Leistungsfähigkeit längere Zeit reduziert ist, wenn die Müdigkeit sehr lange anhält oder wenn sie ein Ausmass annimmt, das einen verunsichert, sollte man zum Arzt gehen. Andere Warnzeichen sind: unbeabsichtigter Gewichtsverlust von mehr als zehn Prozent innert sechs Monaten, nächtliches Schwitzen und/oder wiederkehrendes Fieber.

8. Weitere Ursachen: Medikamente oder Genussmittel

Manche Medikamente gegen Allergien, Schmerzen, Bluthochdruck oder andere Erkrankungen können als Nebenwirkung müde machen. Und viel Koffein bringt den Schlafrhythmus ebenso durcheinander wie zu viel Alkohol.

Tipp – Vor dem Schlafengehen tun Koffein und Alkohol nicht gut

Koffein und Alkohol bewusst und nicht vor dem Schlafen geniessen. Die Medikamente sollte man nicht eigenmächtig absetzen, sondern mit dem Arzt besprechen, was sinnvoll ist oder ob es andere Möglichkeiten gibt.

9. Fatigue kann eine Ursache sein

Bei chronischen Krankheiten wie Krebs oder auch nach manchen Infektionskrankheiten kann es zu einer überwältigenden Müdigkeit, einer sogenannten Fatigue, kommen. Diese lähmende Erschöpfung schon nach kleinsten Anstrengungen verschwindet trotz genügend Erholung und Schlaf nicht. 

Tipp – Bewegung kann helfen

Auch wenn es schwerfällt, sich aufzuraffen: Bewegung ist das wohl wirksamste Mittel gegen Fatigue. Entspannungstechniken und Achtsamkeitsübungen können ebenfalls nützen. Wichtig ist, seine Kräfte sorgsam einzuteilen.

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Zum Dossier

von Dr. rer. nat. Michael Schwarz,

veröffentlicht am 15.03.2024, angepasst am 15.03.2024


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