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Gesünder leben?

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Milcheiweissallergie – woran erkennt man sie?

Milch gehört zu den häufigsten Allergie-Auslösern. Betroffen sind vor allem Babys und Kleinkinder, da ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Über die Symptome und welche Produkte heikel sind.

Kommt Milchallergie nur bei Babys vor?

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Im Säuglings- und Kleinkindalter ist die Kuhmilcheiweissallergie die häufigste Nahrungsmittelallergie. 20% aller Kinder, die an einer Nahrungsmittelallergie leiden, reagieren auf Milch. Die meisten betroffenen Kinder entwickeln bis zum Schulalter eine Toleranz und vertragen danach Milch und Milchprodukte wieder. Die Milcheiweissallergie kommt deshalb bei Erwachsenen weniger häufig vor. Laut aktuell gültiger Leitlinie sollen Nahrungsmittelprovokationen bei betroffenen Kindern in regelmässigen Abständen durch einen Arzt durchgeführt werden, um zu überprüfen, ob die Allergie noch vorliegt.

Was sind die Symptome einer Milchallergie?

  • Hautausschläge z.B. Nesselfieber, Ekzeme (bei Neurodermitis)
  • Juckreiz an Haut und Mundschleimhaut
  • Bauchschmerzen, Durchfall, Gewichtsabnahme
  • Atemnot, Asthma
  • Anaphylaktische Reaktion 

Wichtig ist bei dem Verdacht auf eine Milcheiweissallergie zum Arzt zu gehen. Für die Diagnose ist die Selbstbeobachtung und das Führen eines Symptomtagebuchs wichtig. Der Arzt oder Allergologe kann so, zusammen mit Haut- und Bluttests eine Diagnose stellen. Ausserdem können sogenannte Provokationstests zur Sicherung der Diagnose und zur Ermittlung der Toleranzgrenze durchgeführt werden.

Erhitzte und laktosefreie Milch bei Milchallergie?

Die Kuhmilch enthält ca. 25 verschiedene Eiweisse, von denen theoretisch jedes einzelne eine Allergie auslösen könnte. Die meisten Allergien treten aber gegen Casein oder gegen Molkenproteine auf. Beide sind relativ hitzestabil, d. h. die Kuhmilch wird auch pasteurisiert oder ultrahocherhitzt (UHT) nicht vertragen. Casein kommt in der Milch aller Säugetiere vor. Molkenproteine sind hingegen nur in der Kuhmilch in dieser Form enthalten. In laktosefreier Milch ist nur die Laktose, also der Milchzucker, entfernt. Sie enthält immer noch die Milcheiweisse, die die Auslöser der Milcheiweissallergie sind.

(Fortsetzung weiter unten…)

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Welche Lebensmittel nicht essen bei Milchallergie?

Kuhmilch und Kuhmilchprodukte müssen bei einer Kuhmilcheiweissallergie konsequent weggelassen werden. Ziegen- und Schafmilchprodukte sind keine Alternative, da sie die gleichen oder sehr ähnliche Proteine enthalten und deshalb ebenfalls allergische Reaktionen verursachen können. Bei der Gefahr für einen anaphylaktischen Schock müssen auch kleinstmengen weggelassen werden. Auskunft dazu gibt der Allergologe.

Folgende Lebensmittel können Milch oder Milchbestandteile enthalten:

  • Brot- und Backwaren
  • Saucen und Salatdressings
  • Suppen
  • Wurstwaren
  • Fertigprodukte

Beachte die Angaben auf der Verpackung! Milch und daraus hergestellte Erzeugnisse (Rahm, Butter, Käse etc.) müssen in der Zutatenliste immer aufgeführt werden, auch wenn sie in noch so kleinen Mengen zugegeben werden.

Spuren von Milch können während des Herstellungsprozesses auch unbeabsichtigt in ein Produkt gelangen. Dies lässt sich manchmal nicht vermeiden. Auf Spuren muss hingewiesen werden, sofern der gesetzlich festgelegte Höchstwert (1g/kg) überschritten wird oder werden könnte (z.B. «Kann Milch enthalten»). Auf Spuren unterhalb des gesetzlich festgelegten Höchstwertes darf in gleicher Art freiwillig hingewiesen werden.

Ein/e Ernährungsberater/in kann helfen das Lesen der Zutatenliste zu lernen und den Ersatz für Milchprodukte zu besprechen. Vor allem der Ersatz für Proteine und Calcium ist hier wichtig.

Bestand schon einmal eine starke Reaktion, so sollte ein Notfallausweis und ein Notfallset (inklusive Epipen) nach entsprechender Schulung mitgetragen werden.

Wie kommt man als Milchallergiker zu Calcium?

Milch und Milchprodukte enthalten Calcium. Werden sie weggelassen, so muss das Calcium auf anderem Weg zugeführt werden. Einige Milchersatzprodukte sind extra mit Calcium angereichert. Auch calciumreiche Mineralwasser können einen Beitrag zur Deckung des Bedarfs leisten. Nach Absprache mit dem Arzt kann auch ein Calciumsupplement hilfreich sein.

Gibt es eine Behandlung gegen das Milcheiweiss?

Nein, aber die orale Desensibilisierung gegen das Milcheiweiss wird zurzeit intensiv erforscht. Mit einer Desensibilisierung soll das Immunsystem langsam an das Eiweiss gewöhnt werden. Die Hoffnung ist sich so an die Milch zu gewöhnen und keine allergischen Symptome mehr zu bekommen. Die Therapie wird Betroffenen in der Praxis noch nicht generell angeboten. Auch sollten solche Versuche nicht zu Hause selbstständig vorgenommen werden.

In schweren Fällen kann eine Behandlung mit dem anti IgE Antikörper (Xolair) eingesetzt werden. Diese Behandlung kann erst nach gründlicher allergologischer Abklärung und fehlenden Alternativen diskutiert werden. Die Kostengutsprache durch die Krankenkasse muss durch den behandelnden Allergologen eingeholt werden.

von Pia Teichmann,

veröffentlicht am 14.02.2017, angepasst am 05.10.2023


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