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Küchenhygiene: Waschen, erhitzen, kühlen, trennen

In der Schweiz führt der unsachgemässe Umgang mit Lebensmitteln jährlich zu tausenden Infektionen und damit zu Kosten in zweistelliger Millionenhöhe. Wer Lebensmittel richtig erhitzt, wäscht, kühlt und voneinander trennt, beugt Krankheiten vor.

«Cook it, peel it or forget it!» Wer schon in Asien, Afrika oder Südamerika unterwegs war, dürfte mit dieser Grundregel zur Vermeidung von Reisekrankheiten vertraut sein: Koch es, schäl es oder vergiss es. Um «Montezumas Rache» oder den «Delhi Belly» zu vermeiden, wie Übelkeit und Durchfall auf Reisen auch gerne genannt werden, sollten unverpackte Lebensmittel gekocht oder geschält werden. Ist dies nicht möglich, lässt man besser die Finger davon.

Was viele nicht wissen: Auch in der Schweiz sind Krankheiten auf dem Vormarsch, die durch unsachgemässe Lagerung und Zubereitung von Nahrungsmitteln mitbedingt sind. Jährlich werden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) bis zu 10 000 Fälle von Lebensmittelinfektionen gemeldet. 7000 bis 8000 davon sind Campylobacter-Infektionen, eine der häufigsten Durchfallerkrankungen. Gesamthaft verursachen diese Infektionen Kosten von bis zu 50 Millionen Franken.

Mit dem Ziel, die Zahl der Lebensmittelinfektionen zu verringern und den Informationsstand der Bevölkerung im sicheren Umgang mit Nahrungsmitteln zu verbessern, hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen die Kampagne «Sicher geniessen» gestartet. Sie nennt vier einfache Hygieneregeln rund um die Aufbewahrung und Zubereitung von Speisen:

1. Richtig erhitzen

garnelen-mit-knoblauch
garnelen-mit-knoblauch

Bei schwacher Hitze überleben Keime in Lebensmitteln – besonders in Geflügel und Hackfleisch. Dagegen hilft:

  • Fleisch, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte vor dem Genuss auf mindestens 70 Grad erhitzen.
  • Bereits gekochte Lebensmittel beim erneuten Aufwärmen 70 Grad heiss werden lassen.

2. Richtig trennen

Mann beim Fleisch schneiden
Mann beim Fleisch schneiden

Keime in rohen Lebensmitteln können bei der Zubereitung auf andere Lebensmittel übergehen. Dagegen hilft:

  • Den direkten Kontakt von rohem Fleisch, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchten mit anderen Lebensmitteln vermeiden.
  • Für die Zubereitung von Lebensmitteln, die gekocht und für solche, die roh gegessen werden, separate Schneidebretter und Utensilien verwenden.
  • Bereits gekochte Speisen immer von rohen Lebensmitteln trennen, also z.B. beim Fondue Chinoise oder beim Grillieren separate Teller für das rohe Fleisch verwenden.

3. Richtig waschen

Frauenhände waschen Tomaten unter Wasserhahn in Küche
Frauenhände waschen Tomaten unter Wasserhahn in Küche

Keime verbreiten sich über Hände, Schneidebretter, Küchenutensilien und Küchenlappen. Dagegen hilft:

  • Die Hände vor und nach der Zubereitung von Speisen gründlich mit Seife waschen – besonders nach dem Kontakt mit rohem Fleisch, Geflügel, Fisch oder Meeresfrüchten.
  • Alle Arbeitsflächen und Küchenutensilien nach jedem Verarbeitungsgang gründlich mit heissem Wasser und Seife reinigen.

4. Richtig kühlen

Bei Zimmertemperatur können sich Keime in Lebensmitteln vermehren. Dagegen hilft:

  • Fleisch, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte immer im Kühlschrank bei Temperaturen unter 5 Grad lagern (optimalerweise ganz unten, direkt über dem Gemüsefach).
  • Bereits gekochte und verderbliche Lebensmittel im Kühlschrank bei Temperaturen unter 5 Grad aufbewahren.
  • Einmal aufgetaute Lebensmittel nicht wieder einfrieren.
  • Gekühlte oder gefrorene Lebensmittel sofort nach dem Einkauf in den Kühl- bzw. den Gefrierschrank räumen.

Achte ausserdem auf Aufbewahrungshinweise sowie auf das Verbrauchsdatum auf den Lebensmittelverpackungen.

Erfahre mehr über die Kampagne «Sicher geniessen» des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen.

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von Pia Teichmann,

veröffentlicht am 20.07.2017, angepasst am 06.10.2023


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