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Warum ein starker Beckenbodenmuskel so wichtig ist

Eine überstrapazierte Beckenbodenmuskulatur kann zu einer Blasenschwäche führen. Ob als Prävention oder Therapie: Beckenbodentraining hilft Frauen und Männern, die Muskulatur zu stärken und unterstützt Menschen dabei, die Blase kontrollieren zu können.

Die Blase befindet sich oberhalb des Beckenbodens. Lassen wir Wasser, zieht sich die Blase zusammen, während sich der Beckenboden entspannt. Umgekehrt muss der Beckenboden angespannt sein, wenn sich die Blase entspannt. Ansonsten tröpfelt es ungewollt. Dieselbe Aufgabe erfüllt die Beckenbodenmuskulatur beim Stuhlgang.

Was ist der Beckenboden?

Der Beckenbodenmuskel besteht aus drei Schichten. Die erste umschliesst bei Frauen Harnröhre, Vagina und After, bei Männern die Harnröhre und den After. Die zweite Schicht verläuft quer zu den Sitzbeinhöckern und verbindet diese. Die dritte Schicht liegt oberhalb der anderen vom Steiss- zum Schambein und hat die Aufgabe, den Beckenboden zu heben. Gleichzeitig hilft sie, die Organe, die über ihm liegen, an ihrem Platz zu halten. «Ohne die Stütze des Beckenbodens würden die Bauchorgane herunterfallen», so Lisa Steffen, Physiotherapeutin und ehem. Leiterin Therapie Medbase.

So funktioniert der Beckenbodenmuskel

«Anspannen ist wichtig für Frauen und Männer, um den Urin in der Blase zu behalten», sagt die Physiotherapeutin. «Die Beckenbodenmuskulatur unterstützt vor allem den unteren Teil der Harnröhre sowie die Schliessmuskeln der Harnblase und des Anus.» Wird die Beckenbodenmuskulatur überstrapaziert, geht die Kontrolle über das Wasserlassen verloren.

Gründe für schwache Beckenbodenmuskeln

Das ist bei Frauen oft der Fall nach der Schwangerschaft und Entbindung, bei Männern unter anderem nach einer Prostata-OP. Auch Medikamente, Übergewicht und weitere Faktoren können sich negativ auf den Beckenboden auswirken. Inkontinenz kann jeden von uns treffen.

Wann ist der Beckenboden überfordert?

Beim Hüpfen, Joggen oder anderen Sportarten sowie beim Niesen, Lachen und Husten muss die Beckenbodenmuskulatur schnell der plötzlichen, grossen Belastung entgegenhalten können, damit der Blase keine Tropfen entweichen. Auch wenn wir schwere Lasten tragen, kann es zu Wasserverlust kommen. Um das zu verhindern, muss der Beckenboden «reflektorisch gegenhalten» – sich also innert kurzer Zeit stark anspannen.

So fördern Sie Ihre Beckenbodenmuskulatur

«Wer den Beckenboden präventiv trainiert, beugt dem ungewollten Wasserlassen vor», sagt Lisa Steffen. Dabei genügt es, vier Tage in der Woche einige wenige Übungen zu machen. «Beim Beckenbodentraining geht es darum, zuerst zu spüren, wo sich dieser Muskel überhaupt befindet. Danach kann er gezielt gestärkt werden.»

Zusammen mit der Personal Trainerin Fabiana Fenuto, die unter anderem an der Klubschule Migros unterrichtet, hat Lisa Steffen fünf Übungen zusammengestellt: Sie helfen, den Beckenboden schnell und effizient zu stärken. «Schon nach drei Monaten regelmässigen Trainings merkt man einen positiven Unterschied», erklärt die Physiotherapeutin. Der Aufwand für einen starken Beckenboden beträgt lediglich 20 Minuten pro Tag, vier Mal pro Woche.

von Silvia Schütz,

veröffentlicht am 12.09.2018, angepasst am 23.06.2022


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