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Fersenschmerzen: Was kurzfristig hilft und was langfristig

Forscher haben untersucht, was Kortisonspritzen in die schmerzende Fusssohle bringen – mit überraschendem Ergebnis.

Das «Gute» an Fersenschmerzen ist, dass sie in der Regel innerhalb von ein bis zwei Jahren von allein wieder verschwinden. Deshalb wäre es praktisch, den Verlauf abkürzen zu können. Nur wie?

Schuheinlagen, Physiotherapie, Kortisonspritzen in die schmerzende Stelle an der Fusssohle, Eigenbluttherapie und anderes mehr wird gegen das schmerzhafte Leiden angeboten. Hilfreich ist oft eine Gewichtsreduktion, weil so die Sehne an der Fusssohle weniger belastet wird – aber das ist meist leichter gesagt als getan.

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Kein Unterschied spürbar

Dehnübungen gegen Fersenschmerzen
  • Zehen sanft nach oben ziehen und Fusssohle so dehnen
  • einen Fuss nach hinten stellen wie beim Gehen, die Fusssohle soll dabei komplett den Boden berühren. Das Bein bleibt gestreckt. So wird die Wade mitsamt der Sehne an der Fusssohle gedehnt.
  • dieselbe Übung wiederholen, dieses Mal aber das hintere Bein im Knie leicht beugen.

Australische Wissenschaftler wollten nun wissen, ob Kortisonspritzen besser helfen als Schuheinlagen und behandelten 103 Personen entsprechend. Das Ergebnis: Ab dem Behandlungsbeginn ging es bergauf, egal mit welcher Behandlung.

Nach vier Wochen wirkten die Kortisonspritzen besser, nach zwölf Wochen hingegen die Schuheinlagen – aber der Unterschied zwischen beiden Methoden war so klein, dass er in der Praxis nicht relevant ist, weil die Betroffenen ihn vermutlich gar nicht bemerken, resümieren die Forscher.

Spritze so gut wie Placebo

Noch nachdenklicher macht eine Übersichtsarbeit ihrer Kollegen. Sie werteten die bisherigen Studien zur Behandlung von Fersenschmerzen aus.

Auch da zeigte sich, dass Kortisonspritzen zwar kurzfristig besser helfen als Einlagen – aber eine Placebobehandlung genauso wirksam ist wie Kortison. Was langfristig besser zu nützen schien als Kortisonspritzen waren «dry needling» und Injektionen mit «Platelet rich plasma».

Was auch noch helfen könnte

Beim «dry needling» werden dünne Akupunkturnadeln direkt an die schmerzende Stelle gesetzt. «Platelet rich plasma» wird aus dem Blut des Patienten hergestellt.

Alles in allem lasse die Qualität der Studien jedoch zu wünschen übrig, monieren die Forscher, so dass keine wirklich gesicherten Aussagen möglich seien. Ausserdem wurden die Patienten oft nicht zu etwaigen Nebenwirkungen befragt. Ob die verschiedenen Methoden langfristig schaden, bleibt also offen.

Angesichts dieser Resultate ist die Gewichtsabnahme vielleicht doch die Erfolg versprechendere Methode. Bei ihr sind die positiven Effekte immerhin gesichert.

Quellen: «Journal of Orthopaedic & Sports Physical Therapy», «BMC Muskuloskeletal Disorders»

von Dr. med. Martina Frei,

veröffentlicht am 12.11.2019


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