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Gesünder leben?

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16 wichtigsten Fragen rund ums Auge

Was hilft, wenn die Bildschirmarbeit anstrengt? Wie häufig soll man zur Vorsorgekontrolle? Und wie findet man die passende Brille? Experten-Antworten auf die wichtigsten Fragen rund ums Sehen.

Wir Menschen sind Augenwesen. Von den rund 2,5 Millionen Nervenfasern, die von unseren Sinnesorganen ins Gehirn führen, dienen etwa 2 Millionen der Verarbeitung von visuellen Reizen. Unser ausgeprägter Sehsinn erlaubt es uns, uns sicher und vielfältig in einer komplexen Welt zu bewegen. Wir können Nahrung erspähen und sie greifen, uns fortbewegen, ohne zu stürzen oder über Hindernisse zu stolpern. Können Familie, Freunde und Feinde erkennen – oder auch mögliche Sexualpartner.

Unsere Augen sind zudem ein wichtiges Mittel zur nonverbalen Kommunikation. Nicht umsonst gelten sie als Fenster zur Seele, können mit ihren Blicken töten oder auch mehr als tausend Worte sagen.

Alles Gründe, um gut für die Gesundheit unserer Augen zu sorgen. Im Folgenden finden Sie nützliche Tipps und Informationen, die Sie dabei unterstützen.

Die wichtigsten Fragen rund ums Auge

Was sind typische Anzeichen für Sehprobleme bei Erwachsenen? 

«Immer wieder kommen Patienten zu mir und klagen: ‹Ich kann beim Autofahren das Nummernschild des Wagens vor mir nicht mehr entziffern›», sagt Dr. med. János Weber, eidgenössisch diplomierter Facharzt für Augenheilkunde und Standortleiter bei Medbase Kriens Mattenhof. Ebenso gehören Schwierigkeiten beim Zeitunglesen oder «Heiligenscheine» rund um Lichtquellen zu häufigen Beschwerden. 

«Augenerkrankungen, die man selbst bemerkt, sind oft aber nicht die wirklich gefährlichen. Denn sie lassen sich beheben», meint er weiter. Schlechte Sicht kann in den meisten Fällen mit einer Anpassung der Brille oder Linsen korrigiert werden. Beim Grauen Star, der sich unter anderem durch eine verschwommene Sicht bemerkbar macht, weil die Linse trüb wird, kann eine Sehhilfe aber nichts mehr ausrichten. Er wird deshalb mit einer Operation behandelt, bei der die eingetrübte eigene Linse entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt wird.

Problematisch wird es bei der Makuladegeneration und beim Grünen Star. «Beides kommt schleichend und unbemerkt. Den Grünen Star bemerkt man selbst erst, wenn bereits 90 Prozent des Sehnervs abgestorben sind. Daher sind Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt wichtig!», betont Weber.

(Fortsetzung weiter unten...)

Was sind typische Anzeichen für Sehprobleme bei Kindern?

«Unmittelbar nach der Entbindung untersucht der Kinderarzt die Augen eines Neugeborenen, schaut, ob er die Netzhaut erkennt oder ob Trübungen den Einblick ins Auge stören», sagt János Weber. Gibt es Auffälligkeiten, könnte eine Sehbehinderung vorliegen. Deshalb wird der Augenarzt zugezogen.

Kinder, die schielen, gehören ebenfalls in die augenärztliche Obhut und Behandlung. Unterschieden wird grob zwischen manifestem Schielen, bei dem die Augenfehlstellung von aussen ersichtlich und permanent ist, und dem latenten Schielen, das ohne Zusatzuntersuchungen nicht erkannt wird. «Die Augenbewegung wird pro Auge durch sechs Muskeln gesteuert. Sobald es in diesem feinen Zusammenspiel Störungen gibt, werden von Erwachsenen Doppelbilder wahrgenommen. Kinder hingegen nehmen in der Regel keine Doppelbilder wahr, sondern es wird ein Auge unterdrückt und in der Entwicklung gehemmt», erklärt János Weber.

Eltern sollten hellhörig werden, wenn ihre Kinder nach dem Hausaufgabenmachen oder Lesen über Kopfweh klagen. Setzen sie sich zudem häufig in die erste Reihe, weil sie sonst nicht gut an die Wandtafel sehen, müsste abgeklärt werden, ob sie eine Brille brauchen (mehr zu Sehbeschwerden bei Kindern).

Video: Fragen und Antworten zum Auge

Welche Augenstörungen kommen am häufigsten vor?

«Das sind Brechkraftfehler, die man mit einer Brille entlastet, also Kurz- und Weitsichtigkeit sowie Hornhautverkrümmung», sagt János Weber. «Dazu kommen Alterssichtigkeit, Makuladegeneration sowie Grüner und Grauer Star. Letzterer ist immer noch Erblindungsursache Nummer 1 weltweit.»

Die häufigsten Augenkrankheiten

Ursache
Neben genetischen Vorbelastungen werden zunehmend veränderte Lebensgewohnheiten, die ein vermehrtes Nahsehen bedingen, diskutiert. Spannend ist auch die Beobachtung, dass natürliches und helles Tageslicht vor allem bei Kindern auf die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit einen schützenden Effekt hat. Beim kurzsichtigen (myopen) Auge ist der Augapfel anatomisch gesehen länger, als ideal wäre. Dadurch wird beim Blick auf Objekte in der Ferne das Bild ein Stück vor anstatt auf der Netzhaut scharf abgebildet. Objekte, die sich in der Nähe befinden, sind hingegen scharf auf der Netzhaut abgebildet.

Symptome
Weit entfernte Personen oder Gegenstände werden nur unscharf erkannt.

Behandlung
Anpassung von Brillen und Kontaktlinsen, die den Fehler korrigieren, indem sie die Lichtstrahlen streuen. Eine operative Korrektur, bei der die Brechkraft des Auges verändert wird, ist bis zu einem gewissen Grad ebenfalls möglich. Solche sogenannten refraktiven Eingriffe werden zum Beispiel mit einem Excimer-Laser durchgeführt. Das ist ein Gaslaser, der elektromagnetische Strahlung im ultravioletten Wellenlängenbereich erzeugen kann.

Ursache
Der Augapfel ist anatomisch gesehen kürzer, als ideal wäre. Dadurch wird das Bild ein Stück hinter anstatt auf der Netzhaut scharf. Solange die eigene Linse jugendlich und elastisch ist, kann das Auge das Bild aber scharf stellen und fokussieren. In späteren Jahren gelingt das nicht mehr.

Symptome
Durch die dauernde Fokussierung können Kopfschmerzen hervorgerufen werden, vor allem bei Naharbeiten. Auch müde Augen und eine vermehrte Lichtempfindlichkeit können auf eine Weitsichtigkeit hindeuten.

Behandlung
Anpassung von Brillen und Kontaktlinsen, die den Fehler korrigieren, indem sie Lichtstrahlen auf einen Brennpunkt bündeln. Eine operative Korrektur ist teilweise ebenfalls möglich, muss aber gut abgewogen werden.

Ursache
Häufig angeboren, aber auch aufgrund von Erkrankungen möglich. Wie der Name sagt, ist die Hornhaut verkrümmt respektive unregelmässig verformt. Dadurch werden waagerecht einfallende Lichtstrahlen anders gebrochen als senkrecht einfallende. Als Folge davon treffen die Lichtstrahlen nicht auf einen Punkt gebündelt auf der Netzhaut ein, sondern in einer Linie. Daher wird Hornhautverkrümmung auch Stabsichtigkeit genannt.

Symptome
Betroffene sehen unscharf oder auch verzerrt. Auch Doppelbilder sind möglich. Kopfweh und Ermüdungserscheinungen sind die Folge.

Behandlung
Anpassung von Brillen und Kontaktlinsen, die den Fehler korrigieren, indem sie Lichtstrahlen auf einen Brennpunkt bündeln. Eine operative Korrektur, bei der die Brechkraft des Auges verändert wird, ist bis zu einem gewissen Grad ebenfalls möglich. Solche sogenannten refraktiven Eingriffe werden zum Beispiel mit einem Excimer-Laser durchgeführt. Das ist ein Gaslaser, der elektromagnetische Strahlung im ultravioletten Wellenlängenbereich erzeugen kann.

Ursache
Mit zunehmendem Alter wächst die eigene Linse Jahrringen eines Baumstamms gleich. Dadurch lässt ihre Flexibilität nach, und die Möglichkeit des Zoomens verringert sich.

Symptome
Personen oder Gegenstände, die sich in der Nähe befinden, werden nicht mehr scharf erkannt. Meistens leidet man ab 40 Jahren an ersten Symptomen.

Behandlung
Brillen oder Kontaktlinsen. Es besteht auch die Möglichkeit, im Rahmen eines operativen Eingriffs eine künstliche Linse, auch Intraokularlinse genannt, einzusetzen. 

Ursache
Die Linse ist eigentlich transparent. Doch sie wird durch den natürlichen Alterungsprozess, beschleunigt durch gewisse Krankheiten und Medikamente, trüb. Wird der Graue Star nicht operativ behandelt, erscheint die Pupille im fortgeschrittenen Stadium nicht mehr schwarz, sondern grau. Die Linsentrübung ist auch als Katarakt bekannt. Sie ist die häufigste Erkrankung der Linse und weltweit immer noch die häufigste Erblindungsursache, obwohl sie operativ behandelbar ist.
 

Symptome
Stetig abnehmendes Sehvermögen, unscharfes Sehen, Kontraste werden nur schwer und Farben weniger kräftig wahrgenommen. Unbehandelt kann Erblindung drohen.

Behandlung
Beim Grauen Star kann mittels Sehhilfen keine Verbesserung erreicht werden. Deshalb muss im Rahmen eines operativen Eingriffs die eingetrübte Linse entfernt und durch eine aufs Auge abgestimmte künstliche Linse, auch Intraokularlinse genannt, ersetzt werden.

Lesen Sie hier mehr über den Grauen Star.

Ursache
Im Innern des Auges wird eine Flüssigkeit produziert, die das Auge mit Nährstoffen versorgt, das Kammerwasser. Sie ist nicht zu verwechseln mit den Tränen, die sich aussen auf dem Auge befinden. Kann weniger Kammerwasser abfliessen, als produziert wird, steigt der Augeninnendruck an. Ein zu hoher Augendruck ist der wichtigste bekannte Risikofaktor für die Entstehung eines Glaukoms, bei dem Nervenfasern unwiederbringlich absterben. Ein zu hoher Augendruck ist aber nicht mit dem Glaukom gleichzusetzen. Denn etwa die Hälfte der Glaukom-Patienten haben einen statistisch gesehen normalen Augendruck! Nebst genetischer Veranlagung und zunehmendem Alter sind Diabetes, die Einnahme von Cortison, starke Kurz- oder Weitsichtigkeit sowie eine schlechte Blutzirkulation ab dem
40. Lebensjahr bekannte Risikofaktoren.

Symptome
Das Heimtückische am Glaukom ist, dass es lange ohne Symptome fortschreitet. Ein schleichender irreversibler Sehverlust mit Gesichtsfeldausfällen wird erst selbst bemerkt, wenn über 90 Prozent der Sehnervenfasern abgestorben sind. Symptome wie Augenschmerzen oder Kopfweh gehören eigentlich nicht dazu, kommen aber bei einzelnen Unterformen des Glaukoms, zum Beispiel beim akuten Glaukomanfall, vor.

Behandlung
Senkung des Augeninnendrucks mittels Augentropfen. Lasereingriffe oder drucksenkende Operationen für einen besseren Abfluss des Kammerwassers gehören auch zum Behandlungsrepertoire des Glaukom-Spezialisten. Die Früherkennung mittels augenärztlicher Vorsorgekontrollen ab dem 40. Lebensjahr sind entscheidend und unbestritten.

Lesen Sie hier mehr über den Grünen Star.

Ursache
Die Makula, auch Gelber Fleck genannt, befindet sich auf der Netzhaut und ist der Ort, an dem wir am schärfsten sehen. Werden wir älter, bekommt die Makula ähnlich der Haut sogenannte Altersflecken. Demzufolge verlieren die Rezeptoren in der Netzhaut ihre Leistungsfähigkeit und können sukzessive absterben. Unterschieden wird zwischen der trockenen und der feuchten Makuladegeneration. Letztere geht aus der ersteren hervor, ist viel aggressiver und wird feucht genannt, weil die Blutgefässe aus der Aderhaut undicht werden.

Symptom
Die Sehkraft lässt ausgerechnet an der Stelle nach, an der wir eigentlich am besten sehen. Betroffene erkennen Gesichter nicht mehr, haben Mühe beim Lesen und können nicht mehr Auto fahren. Gerade Linien wirken verzogen. Es besteht erhöhte Sturzgefahr, weil Treppenstufen nicht gesehen werden. Aber es kommt nicht zur Erblindung, da die Degeneration auf die Netzhautmitte beschränkt ist.

Behandlung
Die Erkrankung kann nur gebremst, nicht geheilt werden. Bei der feuchten Makuladegeneration werden in Intervallen, die auf das Krankheitsbild abgestimmt sind, Medikamente direkt ins Auge gespritzt, um die feuchte Makuladegeneration wieder in eine trockene Form zurückzuführen. Über spezialisierte Fachpersonen müssen vergrössernde Sehhilfen und Lesegeräte angepasst werden.

Lesen Sie hier mehr über die Makuladegeneration.

Ursache
Bei der Netzhautablösung wird die Netzhaut, wie der Name bereits vermuten lässt, von der darunterliegenden Schicht abgelöst. Dies geschieht am häufigsten durch Risse in der Netzhaut, durch die der Glaskörper eindringen kann. Als natürlicher Alterungsprozess werden die Glaskörperfasern weniger elastisch und fallen in sich zusammen. Dadurch kann in seltenen Fällen die Netzhaut mitgerissen werden. Eine höhere Kurzsichtigkeit ist ebenso wie Unfälle (Schlag aufs Auge) oder Regenbogenhautentzündungen ein Risikofaktor. Auch undichte Blutgefässe, zum Beispiel bei Diabetes mellitus oder Tumoren im Auge, können Netzhautablösungen verursachen.

Symptome
Warnzeichen sind Lichtblitze, die Betroffene vor allem im Dunkeln wahrnehmen, hervorgerufen durch Zug des schrumpfenden Glaskörpers an der Netzhaut, oder plötzlich auftretende viele schwarze Punkte, die wie ein Mückenschwarm oder Russregen wirken. Die Netzhautablösung ist schmerzlos und führt zu Gesichtsfeldeinschränkungen. Wenn sie bis zur Makula hineinreicht, ist auch die Sehschärfe reduziert.

Behandlung
Eine Netzhautablösung ist je nach Ursache und Ausdehnung ein medizinischer Notfall. Die beschriebenen Symptome müssen innerhalb von 24 Stunden von einem Augenarzt beurteilt werden. Aufgrund der Untersuchungsbefunde werden die optimale Behandlung und der Zeitraum, in dem diese durchgeführt wird, definiert.

Lesen Sie hier mehr über die Netzhautablösung.

Ist Augenflimmern gefährlich?

«Meistens nicht. Augenflimmern kommt relativ häufig vor. Oft steckt eine Augenmigräne dahinter», sagt János Weber. Eine Augenmigräne kann zusätzlich zu den migränetypischen Kopfschmerzen auftreten, aber auch allein. Typisch sind die sogenannten Fortifikationen. Das sind halbkreisförmige Zackenlinien, die durchs Bild flimmern und das Sehen kurzzeitig verunmöglichen. Übelkeit, Schwindel und Lichtempfindlichkeit können als zusätzliche Begleitsymptome auftreten. Augenflimmern kommt allerdings auch gehäuft bei Magnesiummangel, Hormonschwankungen, einem tiefen Blutdruck und Nackenverspannungen vor. Die Beschwerden klingen nach den meist kurzen Attacken wieder vollständig ab, es entstehen auch keine bleibenden Schäden für die Gesundheit.

Wie erkenne ich einen Augeninfarkt?

«Wenn man nur dunkel sieht, obwohl das Licht an ist, liegt ein Infarkt vor. Es gibt ihn nicht nur im Gehirn oder im Herz, sondern auch im Auge. Er ist stets die Folge eines verstopften Blutgefässes», erklärt János Weber. Wird die Netzhaut nicht mehr durchblutet, ist das dramatisch: «Nach wenigen Minuten ist der Schaden irreversibel.» Ursachen sind wie bei allen Infarkten Arteriosklerose oder Embolien. Embolien sind Blutgerinnsel, die mit dem Blut mitströmen und dort, wo sich die Blutgefässe dünn verästeln, also einen kleinen Durchmesser haben, hängen bleiben. Mit der Folge, dass der Bereich hinter dieser Verstopfung nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird und abstirbt. Die grössten bekannten Risikofaktoren für einen Augeninfarkt sind Rauchen, Diabetes, ein zu hoher Cholesterinspiegel, zu hoher Blutdruck sowie das Alter.

Wieso ist es wichtig, den Augendruck zu messen?

«Der Augendruck ist der wichtigste behandelbare Risikofaktor für den Grünen Star», so Weber. Allerdings haben 50 Prozent der Glaukom-Patienten statistisch gesehen einen normalen Augendruck. Deshalb genügt die alleinige Augendruckmessung als Vorsorgeuntersuchung keineswegs. «Es sollte immer auch eine Analyse des Sehnervs durchgeführt werden.»

Was hilft, wenn die Bildschirmarbeit die Augen anstrengt?

Eine ergonomische Einrichtung des Arbeitsplatzes inklusive Arbeitsplatzbrille ist von entscheidender Bedeutung und auch im Homeoffice nicht zu vernachlässigen. Auch konstruktive und kreative Pausen helfen, die Bildschirmtätigkeit erfolgreicher zu gestalten.

Nach jeder Stunde, die man sitzend am Bildschirm verbracht hat, sollte man kurz aufstehen, Lockerungsübungen machen und den Blick in die Weite schweifen lassen. «Immer in gleicher Position an den gleichen Ort zu schauen, macht nicht nur das Auge müde, auch die Leistungsfähigkeit bricht nachweislich ein», sagt János Weber. Eine schlechte Haltung am PC führt zu Augenbeschwerden, oft hervorgerufen durch Verspannungen im Nacken- und Schultergürtelbereich. Vor allem Verspannungen um den zweiten und dritten Halswirbel strahlen ins Auge aus! Neben Lockerungsübungen helfen Tai Chi, Qigong oder Massagen. Eventuell lohnt sich auch die Anschaffung eines Nackenmassagegeräts für zu Hause.

«Man kann den Schultergürtel aber auch mit kleinen Noppenbällen oder Tennisbällen lösen, die man zwischen Schulter und Wand herumrollt.»

(Fortsetzung weiter unten...)

Wie sinnvoll sind Dark Modes bei PC und Handy?

Immer mehr Softwares und Geräte bieten einen Dark Mode, bei dem der Hintergrund dunkel und die zu lesende Schrift weiss ist. Ist dieser dunkle Modus besser für die Augen als der helle mit schwarzer Schrift auf weissem Grund? Sollte man umsteigen, falls man es noch nicht getan hat? «Viele finden den dunklen Modus angenehmer, weil er weniger blendet», sagt János Weber. «Den Augen spielt es aber gemäss heutigem Wissensstand keine Rolle.» Wer in der Jugend ständig auf das Smartphone-Display starrt, verliert allerdings auf Dauer an Sehkraft. «Respektive die Kurzsichtigkeitsentwicklung wird beschleunigt. Das geht aus Studien eindeutig hervor. Doch hat diese Entwicklung nichts mit hell oder dunkel zu tun.»

Was bedeutet es, wenn meine Augen lichtempfindlich sind?

«Das ist kein Leitsymptom einer spezifischen Erkrankung und kommt sehr häufig vor», so Weber. «Es gibt einfach Menschen, die sensiblere Augen haben als andere. Generell ist es so, dass wenn den Augen etwas nicht passt, sich das mit Lichtempfindlichkeit, Rötungen oder ständigem Tränenfluss äussern kann.»

(Fortsetzung weiter unten)

Was hilft bei chronisch trockenen Augen?

Jedes Mal, wenn wir blinzeln, wird unser Tränenfilm neu aufgezogen. Er hält die Hornhaut feucht und ist wichtig, damit wir scharf sehen. Mit zunehmendem Alter wird die Stabilität des Tränenfilms reduziert. Auch Umwelteinflüsse wie Wind, Kälte, Rauchen oder Bildschirmarbeit oder Hormonschwankungen können ihn beeinflussen. Befeuchtungstropfen können helfen. «Am besten verwendet man solche, die weder Konservierungsstoffe noch ‹Weissmacher› enthalten, welche die Gefässe verengen», sagt János Weber. Rezeptfrei erhältlich und empfehlenswert sind Hyaluronpräparate, etwa Hylo Dual, Vismed oder die Augentropfen von Similasan. Bei den Phytopharmaka leisten Produkte mit Euphrasia gute Dienste. Zudem können Sanddornkapseln eine normale Funktion der Schleimhäute (wie auch der Haut) unterstützen. Es gibt unzählige Produkte auf dem Markt, da das Problem weitverbreitet ist. Sobald Schmerzen, Rötungen und Sehstörungen auftreten, sollten die Augen aber durch eine Augenärztin oder einen Augenarzt beurteilt werden.

Was hilft bei ständiger Bindehautentzündung?

Gereizte, entzündete oder verklebte Augen: Das alles deutet auf eine Bindehautentzündung hin. «Häufig ist daran ein zu dünner Tränenfilm schuld. Ein dicker Film hilft bei der Abwehr von Erregern», so Weber. Auslöser können Kosmetika oder chemische Substanzen sein. Oder auch Shampoos oder Sonnencrème, die einem beim Duschen respektive Schwitzen ins Auge laufen. Tritt die Bindehautentzündung immer wieder auf, sollte man nicht selber herumdoktern, sondern das Problem medizinisch abklären lassen. Eine Bindehautentzündung ist manchmal nur schwer von einer Lidrandentzündung zu unterscheiden. Letzterer kann mit einer guten Lidrandhygiene vorgebeugt werden. 

Schadet Schminke den Augen?

An der Lidkante, wo die Wimpern wachsen, befinden sich Talgdrüsen, die sogenannten Meibom-Drüsen. Sie bilden eine Ölschicht, die den Tränenfilm vor dem Verdunsten schützt. «Werden sie durch Kajal verstopft, ist der Tränenfilm nicht mehr geschützt», erklärt Weber.  Es sei deshalb wichtig, die Innenkante des Lidrands nicht zu schminken. Auch gründliches Abschminken muss sein, damit die Drüsen nicht unter den Resten von Kosmetika leiden. «Häufig sind aber die Abschminkprodukte ein Problem. Gerade solche mit Öl können empfindliche Augen irritieren.» Gut verträgliche Produkte gibt es beispielsweise von www.blincinc.com oder Avène.

Kann ich von Stress Sehstörungen bekommen?

«Ja, das ist möglich», sagt János Weber. «Wenn der Körper mit anderen Sachen, etwa einer Krankheit oder einer Regeneration, beschäftigt ist, hat er keine Zeit fürs Auge. Dann kann es zu Sehstörungen bis hin zu Doppelbildern kommen. Das ist aber nur temporär.»

Wieso schlägt Diabetes auf die Augen?

Bei Diabetikern wird der Blutzucker nicht richtig verarbeitet, und es kommt dadurch zu einer Abnahme der Elastizität der Wände der grossen und mittelgrossen Blutgefässe. «Die Druckwelle des pulsierenden Blutstromes rauscht somit ungehindert weiter in die Peripherie zu den kleinen Blutgefässen, den Kapillaren. Diese sind der Druckwelle nicht gewachsen,  werden beschädigt und platzen. Diabetiker sollten deshalb unbedingt einmal pro Jahr ihre Netzhaut kontrollieren lassen.»

Wie häufig soll ich zur Vorsorgekontrolle?

«Kinderärzte führen bei den Routinekontrollen ebenfalls ein Seh-Screening durch. Erst wenn es Auffälligkeiten gibt, kommen wir Augenärzte ins Spiel», sagt Weber. Wenn allerdings Krankheiten oder Sehschwächen wie zum Beispiel Schielen in der Familie vorkommen, macht unabhängig davon eine Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt Sinn. Viele Tests können ab dem 4. Lebensjahr durchgeführt werden. Liegen keine Erkrankungen oder Beschwerden vor, sehen Augenärzte ihre Patienten meist erst vor der Fahrprüfung mit 17 oder 18 oder dann ab dem 40. Lebensjahr wieder, wenn sich erste Sehbeschwerden bemerkbar machen können. «Es ist sinnvoll, mit 40 eine Vorsorgekontrolle durchzuführen und dann aufgrund dieser ein Risikoprofil zu erstellen, um das Intervall für weitere Vorsorgechecks festzulegen.»

Wie kann ich Augenbeschwerden vorbeugen? 

«Ernähren Sie sich möglichst ausgewogen. Reduzieren Sie Ihren Zuckerkonsum. Verzichten Sie auf Gifte wie Nikotin. Und gönnen Sie sich Entspannung, zum Beispiel mit Atemübungen.» Falls Ihnen manchmal die Kochideen fehlen, lassen Sie sich von diesen Rezeptideen inspirieren.

von Ringier Brand Studio / Cilgia Grass,

veröffentlicht am 20.04.2021


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