Internet Explorer wird nicht mehr unterstützt

Für ein optimales Website-Erlebnis bitten wir dich einen aktuellen Webbrowser zu nutzen.

Schliessen

Gesünder leben?

Gesünder leben?

Was ist Osteopathie und wie wirkt sie?

Rücken- und Kopfschmerzen, Verspannungen, Verdauungsprobleme: Osteopathinnen und Osteopathen behandeln verschiedenste Beschwerden. Die sanfte manuelle Therapie ist grundsätzlich für alle geeignet.

Was ist Osteopathie?

Die Osteopathie ist eine manuelle Therapieform. Behandelt werden Gewebestrukturen, und zwar nicht nur der Bewegungsapparat, sondern auch das Stoffwechsel- und Organsystem sowie das Nervensystem. Sie versteht Gesundheit als Gleichgewicht dieser drei Systeme im Organismus. Strukturen und Funktionen hängen zusammen. Deshalb behandelt die Osteopathie nicht Symptome, sondern sie sucht nach diesen Zusammenhängen. So ist es möglich, dass sich Blockaden in einem Teil des Körpers auch in einem anderen Körperteil zeigen. Beispielsweise können Rückenprobleme auch durch eine Störung im Verdauungssystem verursacht werden, wie der Osteopath Sven Wagner erklärt. 

Welche Philosophie steckt hinter Osteopathie?

Die drei Körpersysteme

Die Osteopathie betrachtet den Menschen als Ganzes. Ziel ist es, die drei Körpersysteme ins Gleichgewicht zu bringen:

  • das Muskel- und Skelettsystem
  • das craniosacrale System (Schädel, Nervensystem, Zirkulation der Hirnflüssigkeit)
  • das viszerale System (Verdauung, Stoffwechsel, Atmung, Gefässe und Hormone)

Der Ansatz der Osteopathie ist ganzheitlich. Sie behandelt keine Krankheiten, keine Symptome, sondern den ganzen Menschen. Dabei betrachtet sie Körper, Geist und Seele als untrennbare Einheit. Zu Beschwerden führen oft verschiedene Bausteine – das können körperliche Kräfte sein wie auch äussere belastende Faktoren wie Stress, Ernährung, Bewegungsmangel. Ziel ist es, das Gleichgewicht der Systeme wiederherzustellen. Osteopathie fokussiert nicht auf eine Krankheit, sie sucht vielmehr nach dem Grund, der einer Gesundung im Weg steht.

Wie unterscheidet sich Osteopathie von Physiotherapie?

Die Physiotherapie ist vor allem auf den Bewegungsapparat, auf aktives Training und Übungen ausgerichtet. Die Osteopathie bezieht die Nerven-, Gefäss- und Organsysteme in jede Behandlung mit ein. In der Regel dauert jede Sitzung eine Stunde.

Bei welchen Beschwerden hilft Osteopathie?

Osteopathie als Prävention

Grundsätzlich ist eine präventive Behandlung möglich. Sinn macht das, wenn man ein konkretes Ziel verfolgt, etwa im Sportbereich: So kann die Osteopathie körperliche Gegebenheiten und Bewegungsmuster anschauen und unterstützen und damit Überlastungsbeschwerden beim Training und im Wettkampf vorbeugen.  

Osteopathische Behandlungen bieten viele verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten, zum Beispiel bei Funktionsstörungen des Bewegungsapparats, bei Reizdarm, Sodbrennen, Asthma, Kopfweh, Migräne, Kieferknirschen sowie in der Kinder- und Frauenheilkunde und bei emotionalen Aspekten. Zu den häufigsten symptomatischen Gründen für eine Behandlung gehören Kopf-und Rückenschmerzen oder Verspannungen und Gelenkprobleme.

Ebenso akute Infektionen und Krankheiten wie Tumore, Unfälle wie Knochenbrüche, Wunden. Schwere psychische Probleme wie Depressionen können osteopathisch begleitet werden, aber immer in ärztlicher Absprache.

(Fortsetzung weiter unten…)

Verwandte Themen

Wie läuft eine Osteopathie-Behandlung ab?

Beim ausführlichen Erstgespräch werden aktuelle Probleme abgefragt. Dabei werden auch die persönlichen Umstände und der Lebensstil miteinbezogen. Es folgen körperliche Untersuchungen, um Funktionsstörungen aufzuspüren. Daraus ergibt sich ein Befund.

Die Behandlung geschieht normalerweise in Unterwäsche, wobei nicht behandelte Regionen mit Decken oder Tüchern zugedeckt sind. Allenfalls kann sie aber auch in bequemer Kleidung erfolgen.

Jede Sitzung dauert in der Regel eine Stunde, ist aber immer auch individuell und richtet sich nach den Beschwerden und dem allgemeinen Gesundheitszustand. Bei akuten Störungen genügen oft 2-3 Sitzungen, bei chronischen Beschwerden können Behandlungen in regelmässigen Intervallen Sinn machen. Die Sitzungen sollten terminlich nicht zu nahe beieinander liegen. So hat der Körper genügend Zeit, sich zu organisieren.

Wie wirkt Osteopathie?

Die Osteopathie versucht nicht, das Problem isoliert lokal zu lösen. Sie geht von Symptomen im ganzen Körper aus, sucht aber immer nach Verbindungen dahin. Dabei tasten Osteopathen konkret im ganzen Körper nach Spannungs- oder Druckunterschieden von Gewebeschichten. Man kann sich die Spannung jeder Gewebeschicht wie eine Feder vorstellen. Im Neutralzustand ist diese elastisch in alle Richtungen. Gibt man einen Impuls, kommt derselbe Impuls zurück. Das ist optimal, so ist sie im Gleichgewicht. Stimmt etwas nicht, dann ist die Feder entweder zu straff, weil sie etwas ausgleichen muss. Oder sie ist erschöpft und ausgeleiert und hat zu wenig Spannung. Wo es eine Störung gibt, setzt der Osteopath einen manuellen Impuls. Damit werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert, so dass der Körper wieder eine bessere Basis erhält, um selbst ins Gleichgewicht zu kommen.

Eignet sich Osteopathie für Babys, Kinder & Schwangere?

Osteopathie: Krankenkasse und Erstversorgung

Osteopathische Behandlungen gehören zur Komplementärmedizin, die Kosten werden anteilig von der Zusatzversicherung getragen. Eine ärztliche Überweisung ist nicht notwendig. Alle können jederzeit direkt einen Termin buchen. In der Schweiz gilt die Osteopathie auch als Erstversorgungstherapie. Sie kann also auf Wunsch als alleinige Therapie angewendet werden oder begleitend zu anderen medizinischen Disziplinen.

Weitere Informationen: www.osteopathiestgallen.ch

Der überwiegende Teil der manuellen osteopathischen Techniken ist sehr sanft und eignet sich für alle, auch für Säuglinge, Kinder, Schwangere und ältere Personen.

Osteopathie bei Neugeborenen und Babys

Die osteopathische Behandlung kann man als allgemeinen Check über die Funktionen nach der Geburt betrachten. Sinn macht das etwa bei Kaiserschnitt, einer Frühgeburt oder anderen aufgetretenen Geburtskomplikationen. Auch Stillprobleme – wenn Kinder Schwierigkeiten haben, Saugen, Schlucken und Atmen zu kombinieren – oder Kopfasymmetrien, Schreikinder etc. kann man osteopathisch unterstützen. Und ebenso motorische, sprachliche und kognitive Entwicklungsverzögerungen bei Babys und Kleinkindern.

Osteopathie in der Schwangerschaft

Eine osteopathische Begleitung lindert allfällige Beschwerden während der Schwangerschaft, die durch hormonelle Veränderungen oder bei Änderungen der Druckverhältnisse auftreten können, etwa Probleme im Becken und unteren Rücken. Sie kann dem Körper Impulse für eine möglichst optimale Geburt geben und nach der Geburt Rückbildungsvorgänge unterstützen.

von Petra Koci,

veröffentlicht am 12.10.2017, angepasst am 29.11.2023


Das könnte Sie interessieren:

Du bist ein Sportmuffel? Kein Problem, viele Wege führen zum Idealgewicht.

Jetzt ausprobieren
P11_GettyImages_679442629