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Gesünder leben?

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Was Mundgeruch verursacht und was dagegen hilft

Etwa fünf Prozent aller Menschen haben Mundgeruch. Meist merken sie es gar nicht. Wenn die Ursache für Mundgeruch erst mal feststeht, kann er auch behandelt werden.

Ein bisschen Mundgeruch hat jeder, vor allem am Morgen. Bei etwa fünf Prozent der Menschen ist der Mundgeruch jedoch so stark, dass er unangenehm auffällt. Oft nehmen die Betroffenen selbst ihn nicht wahr, weil der eigene Geruchssinn sich daran gewöhnt.

Wie finde ich heraus, ob ich Mundgeruch habe?

Riecht der eigene Atem unangenehm, weiss man selbst davon oft nichts – sofern sich niemand traut, das Tabuthema anzusprechen. Um herauszufinden, ob man aus dem Mund riecht, hilft es etwa, das Handgelenk an der Innenseite kurz abzulecken und dann daran zu riechen. Oder man bittet einen vertrauten Menschen um einen «Geruchstest».

Wie mache ich andere auf Mundgeruch aufmerksam?

Andere darauf aufmerksam zu machen, erfordert Fingerspitzengefühl. Experten raten, Betroffene behutsam darauf aufmerksam zu machen. Denn Mundgeruch kann unterschiedlichste Ursachen haben – auch ernsthafte. Am besten spricht man das Problem in einem ruhigen Rahmen an, beschreibt den Geruch, ohne verletzend zu sein, und wählt die Worte so, wie man selbst darauf angesprochen werden wollte.

Welches sind die Ursachen für Mundgeruch?

Muss ich zum Zahnarzt?

In einer Mundgeruchsprechstunde findet der Zahnarzt den Auslöser heraus. Und dann lässt er sich behandeln. Wenn der Zahnarzt die Ursache behandelt hat, verschwindet fast immer auch der Mundgeruch.

In mehr als 80 Prozent der Fälle liegt die Ursache in der Mundhöhle. Schuld am Übel sind meist Bakterien, die im Mund und in den Atemwegen leben. Sie zersetzen abgestossene Schleimhautzellen, Nahrungsreste und Schleim. Dabei entstehen auch unangenehm riechende Abbauprodukte. Besonders Fleisch und sehr eiweissreiche Mahlzeiten liefern den Bakterien die Aminosäuren, aus denen die riechenden Substanzen entstehen.

Zahnbelag, Nahrungsreste zwischen den Zähnen, Karies, tiefe Zungenfurchen, zerklüftete Mandeln – all dies bietet Lebensräume für Bakterien. Und eine geringe Speichelproduktion begünstigt ihr Wachstum. Auch Entzündungen der Mundschleimhaut leisten dem Mundgeruch Vorschub. 

Manche Menschen haben gesunde, gut gepflegte Zähne, und dennoch Mundgeruch. Eine grosse Rolle spielt neben der Pflege die individuelle Zusammensetzung unserer Mundflora und des Speichels. In der Mundhöhle siedelt eine Vielfalt von Bakterien, die zum Teil Schwefelverbindungen produzieren. Wegen ihrer rauen Oberfläche kann sich auf der Zunge ein durchgehender Bakterienrasen bilden.

(Lesen Sie unten weiter...)

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Mundgeruch aus dem Hals oder Magen?

Mundgeruch kann aber auch in der Nase, in der Lunge oder in der Speiseröhre seinen Ursprung haben. Bei chronischen Nebenhöhlenentzündungen sind die Schleimhäute oft mit geruchsbildenden Problemkeimen besiedelt. In solchen Fällen empfehlen Experten neben der Reinigung mit Salzwasserspülungen zu antientzündlichen Massnahmen, gegebenenfalls mit Antibiotika und kortisonhaltigem Nasenspray. Unter Umständen ist eine Operation angezeigt.

Verstärkte Schleimproduktion bei einer Allergie oder schleimgefüllte Nischen in den Lungen können zu Mundgeruch beitragen. Das Gleiche gilt für Hunger. Typischerweise tritt dieser «Hunger-Mundgeruch» meist vor dem Mittag, gegen 11 Uhr, auf und verschwindet, wenn man ein Stückchen Zucker isst. Schwappt hingegen Magensaft in die Speiseröhre hoch (Reflux), entsteht nebst dem Mundgeruch häufig auch ein salzig-bitterer Geschmack im Mund.

Auch wiederkehrende Mandelentzündungen sind eine mögliche Ursache. In den buchtigen Vertiefungen der Gaumenmandeln sammelt sich entzündetes Gewebe, das Geruch entwickelt. Lokale Spülmassnahmen bringen keinen dauerhaften Erfolg. In diesem Fall lohnt es ich über eine Entfernung der Mandeln nachzudenken, dabei sollten aber Nutzen und Risiken wie Nachblutungen abgewogen werden.

Was verursacht Mundgeruch im Alter?

Vor allem Ältere Menschen haben oft einen trockenen Mund. Dahinter können Stoffwechselstörungen oder Speicheldrüsenerkrankungen stecken, aber auch Medikamente, etwa Blutdrucksenker. Ältere Menschen trinken auch häufig zu wenig, das fördert Mundtrockenheit. Bei behinderter Nasenatmung holt man mehr Luft durch den Mund, was die bakterielle Besiedlung von Rachen und Zunge fördert. Trockene Raumluft verstärkt das Problem. Es empfiehlt sich daher, viel zu trinken und die Mundschleimhaut gegebenenfalls mit künstlichem Speichel zu befeuchten.

Kann Mundgeruch bösartige Ursachen haben?

Selten weist stark riechender Atem auch auf eine bösartige Erkrankung im Mund oder im Rachen hin. Wird die Oberfläche der Schleimhaut durch eine Geschwulst zerstört, lagern sich geruchsbildende Bakterien an. Dieses Frühwarnsymptom tritt meistens auf, bevor der Patient andere Symptome bemerkt, und ermöglicht eine frühzeitige Diagnose und Behandlung. Nierenschwäche, Erkrankungen der Leber, des Verdauungstrakts oder Tumore können weitere Gründe für Mundgeruch sein.

Was hilft gegen Mundgeruch?

Hinweis zu Mundspüllösungen

Antibakterielle Präparate können die gesunde Mundflora schädigen, besser sind zinkhaltige Produkte: Das Zink verbindet sich mit den Schwefelverbindungen, sodass diese nicht mehr abgeatmet werden. Zur Erfolgskontrolle eignen sich so genannte Halimeter, die beim Ausatmen die Schwefelverbindungen messen.

  • gute Mundhygiene inklusive Reinigung der Zahnzwischenräume
  • ein Mal täglich mit Schwarztee gurgeln
  • ein Blättchen Pfefferminze oder andere wohlriechende frische Kräuter kauen
  • Apfel, Kohlrabi oder Rüebli essen
  • Fleisch und Zwiebel­gewächse wie Knoblauch reduzieren oder weglassen
  • auf ausgewogene ­Ernährung achten
  • Mahlzeiten mit einer Frucht zum Dessert beenden
  • Wein und Kaffee ­gemeinsam trinken, so harmonieren die Mundgerüche zwischen den Personen
  • genügend trinken, um die Speichelproduktion anzuregen 
  • bei Reflux Abendmahlzeiten verkleinern
  • auf das Rauchen verzichten
  • vor dem Zubettgehen zuerst Zähne putzen, frühestens eine Stunde nach dem Essen
  • Mundwasser durch die Zähne ziehen und damit gurgeln

von Dr. med. Hans-Wolfgang Mahlo,

veröffentlicht am 08.03.2018, angepasst am 17.11.2022


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