Kaum etwas ist so angenehm, wie das Immunsystem zu stärken: Viel schlafen, gesund essen, frische Luft, vom Alltag abschalten, lachen, sich bewegen und zur Entspannung noch ein Saunagang – dieses Programm macht es Krankheitserregern schwer.
Das Immunsystem sorgt dafür, dass der Körper den Viren, Bakterien und Parasiten trotzt, mit denen jeder Mensch in Berührung kommt. Auf Türklinken, im Bus, auf Geldnoten – sie lauern beinahe überall und warten nur darauf, ein «Schlupfloch» zu finden, um sich im Körper zu vermehren. Ein gesunder Körper aber vereitelt die allermeisten dieser Attacken. Dabei benützt er die unterschiedlichsten Methoden.
Feuchte Schleimhäute beispielsweise sind ein probates Mittel, um Erreger bereits in der Nase und im Mund dingfest zu machen – sie bleiben daran haften und können dann unschädlich gemacht werden. Dies glückt aber nur, wenn die Schleimhäute genügend feucht sind. Darum: Genügend trinken. Besonders wichtig ist dies im Winter, wenn wir uns vorwiegend in beheizten Innenräumen mit trockener Luft aufhalten, da die Schleimhäute dann schneller austrocknen. 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag genügen in der Regel.
Wichtig ist auch gute Mundhygiene. Putzen Sie die Zähne zwei- bis dreimal und gurgeln Sie die Mundhöhle. Das erschwert es Krankheitserregern, sich im Rachen festzusetzen.
Enzyme im Speichel, saurer Magensaft und auch ein intakter Säureschutzmantel auf der Haut sind weitere Hürden, welche die Angreifer überwinden müssen. Zuviel Seife und Kosmetika zerstören jedoch die wichtige, körpereigene Bakterienflora auf der Haut. Wer sein Immunsystem stärken will, betreibt darum besser keine übertriebene Hygiene.
Das eigentliche Immunsystem besteht aus Abermilliarden von Zellen, die auf «Abwehr» spezialisiert sind. Sie sind zum Beispiel in der Haut stationiert, in den Lymphknoten, in der Darmschleimhaut und sie zirkulieren im Blutkreislauf und erreichen so alle Organe.
Manche dieser Zellen bilden Antikörper, die sich an Krankheitserreger heften und helfen, diese zu eliminieren. Andere Zellen sind zum Beispiel darauf spezialisiert, mit Hilfe von Botenstoffen weitere Hilfe aus dem Immunsystem anzufordern oder die Eindringlinge zu vertilgen.
Damit all diese Immunzellen ihre Aufgaben optimal erfüllen können, benötigen sie Mikronährstoffe. Die beste Quelle dafür ist ein Potpourri aus gesunden, frischen Nahrungsmitteln. Insbesondere Gemüse und Obst liefern Vitamine, Mineralien, Antioxidantien und anderes mehr. (Lesen Sie unten weiter ...)
Die tägliche Portion Sonne – je nach Jahreszeit und Breitengrad etwa fünf bis 25 Minuten auf Gesicht, Arme und Beine – steuert das Vitamin D bei. Dieses Vitamin kann die Haut bis zum Alter von etwa 60 Jahren bei ausreichender Sonnenbestrahlung selbst bilden. Es ist ebenfalls wichtig fürs Immunsystem. Um die Knochen zu stärken kann Senioren eventuell die vorbeugende Einnahme geringer Dosen an Vitamin D empfohlen werden.
Das Immunsystem wird angeregt und gestärkt durch regelmässige Bewegung an der frischen Luft – auch im Winter. Sie bringt den Kreislauf in Schwung, fördert die Vitamin-D-Produktion und lässt uns feuchte Luft einatmen.
Regelmässige Saunabesuche stärken die Anpassungsfähigkeit der Blutgefässe. Sie können ebenfalls einen positiven Effekt auf das Immunsystem ausüben. Die entspannende Wirkung tut ein Übriges.
Wichtig ist auch, sich vom Alltagsstress bewusst zu erholen. Dabei hilft es, Smartphone, Laptop mal links liegen zu lassen, bewusst loszulassen, sich mit Freunden zu treffen und herzhaft zu lachen.
Trotzdem lassen sich auch mit bester Vorsorge nicht alle Infekte vermeiden. Bei Kindern unter zwei Jahren sind vier bis zehn Infekte pro Jahr normal, bis zu 13 können es sogar sein, wenn das Kind eine Krippe besucht. Erwachsene erkälten sich meist ein- bis fünfmal jährlich. Häufen sich Infekte oder ziehen sie sich ungewöhnlich in die Länge, kann das ein Zeichen sein, dass das Immunsystem geschwächt ist.