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Gefährliches Volksleiden

Du holst Dir noch eine Lungenentzündung! Den Spruch kennen wir alle. Dennoch wissen viele nicht, wie sich diese Krankheit genau definiert. iMpuls erklärt, wie eine Pneumonie entstehen kann und wie sie behandelt wird.

Die Lungenentzündung kann als Volkskrankheit bezeichnet werden, auch wenn sie selten als solche wahrgenommen wird. Zehntausende Menschen erkranken in der Schweiz jährlich an einer Pneumonie, viele müssen sich deswegen im Spital behandeln lassen, im Jahr 2014 etwa waren es laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) mehr als 15'000 Menschen.

Ursache ist meist eine Infektion der Lungenbläschen oder des Lungengewebes mit Bakterien, seltener auch mit Viren, Pilzen oder Parasiten. Auch allergische Reaktionen sowie physikalische oder chemische Reize, etwa Gase, Metalldämpfe und Staubpartikel, die in die Lunge gelangen, können eine Lungenentzündung hervorrufen.

Immunsystem schon geschwächt

Nicht jeder Kontakt mit einem Keim führt aber gleich zu einer Lungenentzündung. Die Krankheit bricht erst dann aus, wenn die körpereigene Abwehr die Erreger nicht in Schach halten und eliminieren kann. Das ist vor allem bei Säuglingen und Menschen höheren Alters möglich, bei denen das Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist, beziehungsweise deren Abwehrkräfte allmählich wieder nachlassen.

Zu den Risikopersonen zählen auch Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen (etwa Diabetes oder Alkoholismus) sowie solche, deren Abwehrlage durch eine Therapie eingeschränkt ist. Auch bei einer durch eine Erkrankung, etwa einer chronischen Bronchitis, vorgeschädigten Lunge, kann sich eine Lungenentzündung leichter entwickeln.

Fieber, Schmerzen, Auswurf

Eine typische bakterielle Lungenentzündung beginnt meist rasch mit ausgeprägten Krankheitszeichen wie Schüttelfrost und einem schnellen Anstieg der Körpertemperatur. Das Fieber kann durchaus auf 40 Grad klettern. Je nach Schwere der Erkrankung ist die Atmung mehr oder weniger stark beeinträchtigt. Die Patienten fühlen sich oft schwach und müde.

Ein weiteres typisches Symptom ist Husten mit Auswurf. Bei Beteiligung des Brustfells können Schmerzen beim Atmen auftreten. Die Symptome einer Lungenentzündung lassen sich manchmal nur schwer von denen einer Erkältung oder anderer Atemwegsinfektionen abgrenzen. Da eine Lungenentzündung aber möglichst frühzeitig behandelt werden muss, sollte man im Verdachtsfall rasch einen Arzt aufsuchen. (Lesen Sie unten weiter …)

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Antibiotika zur Behandlung

Bei bakteriellen Lungenentzündungen sind Antibiotika ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung. Bei Lungenentzündungen, die durch Pilze oder Parasiten verursacht werden, können eventuell speziell gegen diese Erreger wirksame Medikamente verabreicht werden. Weitere Behandlungsmassnahmen beschränken sich vor allem darauf, die Beschwerden zu lindern und Folgeerkrankungen vorzubeugen. Hierzu zählt Schonung, bei Fieber auch Bettruhe, die dann gegebenenfalls Massnahmen erfordert, um der Bildung von Blutgerinnseln vorzubeugen.

Patienten sollten die Genesung unterstützen, indem sie sich schonen und dem Körper Zeit zur Regeneration geben. Also keinesfalls zu früh die Medikamente absetzen und wieder mit der Arbeit beginnen! Andernfalls drohen Rückfälle, die nicht selten schlimmer sind als die Ersterkrankung.

Das senkt das Risiko für eine Entzündung

  1. Rauch-Stopp: So lautet die erste Empfehlung für Raucher. Denn die Tabakgifte schädigen die Schleimhaut der Lunge.
  2. Pneumokokken-Impfung: Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut empfiehlt sie für alle Menschen ab 60 Jahren. So baut der Körper einen Immunschutz gegen das Bakterium Streptococcus pneumoniae auf, den häufigsten Erreger von Lungenentzündungen.
  3. Grippe-Impfung: Auch sie wird allgemein ab dem Alter von 60 Jahren empfohlen. Sie kann Grippe-Erkrankungen verhindern oder zumindest abmildern. Das schützt vor allem indirekt vor den Folgen einer Lungenentzündung. 
  4. Gute Mund- und Zahnhygiene: Wer sie vernachlässigt, hat vermehrt Bakterien in Mund und Rachen. Das erhöht das Risiko für Lungenentzündungen.
  5. Regelmässige Bewegung: Weil man dabei tiefer und häufiger atmet, verweilen die Erreger kürzer in der Lunge. Die Flimmerhärchen auf der Schleimhaut transportieren sie ab, bevor sie die Lungenbläschen infizieren.

von Dr. Achim G. Schneider,

veröffentlicht am 22.06.2017, angepasst am 18.10.2023


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