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Anderes Timing, anderes Fettmuster

Wie hoch die Fettwerte im Blut sind, hängt nicht nur davon ab, was man isst, sondern auch wann.

«Chrononutrition» heisst eine noch junge Forschungsrichtung in der Ernährungswissenschaft. Dabei untersuchen die Forscher, wie Ernährung, Stoffwechsel und Tageszeit zusammenhängen.

Wie verändern sich beispielsweise die Fettwerte im Blut, wenn man bis zum Mittag fettreich ist oder aber erst ab dem späten Nachmittag? Insgesamt 672 verschiedene Fette untersuchte ein Forscherteam im Blut der Versuchspersonen jeweils drei Stunden vor und nach jeder Mahlzeit. Darunter waren nicht nur das bekannte Cholesterin, sondern auch gemeinhin so unbekannte Fette wie Lysophosphatidylcholin.

Anderes Fettmuster

Eigentlich sollte man erwarten, dass es für den Fettspiegel im Blut nur darauf ankommt, ob ein Mensch fettreich oder fettarm isst. Das stimmt aber nicht, fanden die Forscher heraus.

Die meisten Blutfettwerte sind zwar nach der fettreichen Mahlzeit höher. Aber bei einem Drittel spielt es auch eine Rolle, wann gegessen wird. (Lesen Sie unten weiter ...)

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Veränderung im Tagesverlauf

Die Werte fallen anders aus, wenn dieselbe Mahlzeit morgens oder abends verzehrt wird. Das sogenannte «Lipidom», also die Gesamtheit aller Fette im Blut, verändert sich mit dem Tagesverlauf.

Wie gut der Körper auf das blutzuckersenkende Hormon Insulin anspricht, hängt ebenfalls von der Tageszeit ab. Im Tagesverlauf liess seine Wirkung in diesem Experiment nach – und parallel dazu veränderte sich auch das Fettmuster im Blut. Unklar ist aber, ob eines das andere bedingt.

Zusammenhang mit Diabetes

Schon länger bekannt ist, dass Menschen, die häufig zu ungewöhnlichen Zeiten ihre Hauptmahlzeiten essen, ein grösseres Risiko haben für Zivilisationskrankheiten wie Diabetes Typ 2. Einer der Gründe dafür ist, dass ihre innere Uhr immer wieder aus dem Takt gerät.

Die Forscher hoffen, dass mit dem richtigen Timing plus der richtigen Ernährung der Zuckerkrankheit künftig vielleicht besser vorgebeugt werden könnte. Noch sei es aber zu früh für konkrete Empfehlungen.

Quelle: «The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism»

von Dr. med. Martina Frei,

veröffentlicht am 30.01.2020


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