Internet Explorer wird nicht mehr unterstützt

Für ein optimales Website-Erlebnis bitten wir dich einen aktuellen Webbrowser zu nutzen.

Schliessen

Gesünder leben?

Gesünder leben?

Welches sind die bittersten Lebensmittel?

Süss, sauer, salzig, umami und bitter – fünf bekannte Geschmäcke, wobei der Geschmack bitter besonders spannend ist. Finde hier Interessantes über Bitterstoffe und Rezepte.

Die Anzahl unserer Lebensmittel und deren Geschmacksvielfalt ist beinahe unbegrenzt, und doch lassen sie sich mit unserem Geschmacksinn in fünf Geschmäcke einteilen. Die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen können in fünf Kategorien unterteilt werden: süss, sauer, salzig, umami und bitter. In den folgenden Zeilen widmen wir uns den Bitterstoffen.

Wie nehmen wir Bitteres wahr?

Pflanzliche und tierische Lebens- sowie Genussmittel beinhalten eine Vielzahl an chemisch unterschiedlichen Bitterstoffen. Es gibt keine einheitliche chemische Struktur oder andere stoffliche Merkmale, an der Bitterstoffe oder deren Bitterintensität erkennbar wären und basierend darauf eingeteilt werden könnten. Substanzen werden als Bitterstoffe bezeichnet, wenn sie durch die Aktivierung eines oder mehrerer T2-Bitterrezeptoren auf der Zunge bitter schmecken. Die Bitterrezeptoren respektive die Geschmacksknospen, welche den Geschmack bitter zum Vorschein bringen, sind nicht nur an der Zunge lokalisiert, sondern auch beim Gaumen, im Rachen und am Kehlkopf. Gemäss neueren Studien geht man davon aus, dass es noch weitere Bitterrezeptoren im Körper gibt, beispielsweise im Magen-Darm-Trakt. Trotz grossem Wissen über Bitterstoffe konnten Forschende bis heute noch nicht alle Fragen klären, so zum Beispiel auch nicht, welche Bitterstoffe von welchen Bitterstoffrezeptoren im Mund identifiziert werden können.

Warum mögen wir Bitteres als Kind nicht?

Spannend ist, dass unsere Geschmackszellen viel empfindlicher auf Bitteres als auf Süsses, Salziges, Saures oder Umami reagieren. In der Literatur wird oft erwähnt, dass dies aus dem Grund sei, dass der Mensch vor möglichen Gefahren wie giftigen Lebensmitteln gewarnt werden soll. Auch in der Natur kommen beispielsweise Bitterstoffe in sekundären Pflanzenstoffen oder Aminosäuren vor. Des Weiteren nutzen die Pflanzen die Bitterstoffe zu ihren Gunsten, da sie so ihre Fressfeinde abwimmeln können.

Wie können Bitterstoffe bei der Zubereitung entstehen?

Bitterstoffe oder sogenannte Bitterkomponenten kommen nicht nur in natürlichen Lebensmitteln vor, sondern können auch durch verschiedene Verarbeitungsprozesse entstehen. So wird beispielsweise durch die chemische Synthetisierung des Süssstoffes Saccharin ein bitterer Nachgeschmack spürbar. Aber auch durch Erhitzungsprozesse wie bei der Kaffeeröstung werden Bitterstoffe hergestellt. Spannend ist, dass wir im Vergleich zu früher mehr Bitterstoffe, vor allem in Form von Genussmitteln wie Bier, Kaffee, Bitterlikören (Jägermeister, Campari, Aperol etc.), Tonic Wasser, Gin sowie pflanzlichen Medikamenten (u. a. Pflanzenextrakte aus Artischocken), konsumieren.

(Fortsetzung weiter unten…)

Rezepte mit bitteren Zutaten

Zum Rezept
Rosenkohl-Quinoa-Salat mit Hanföldressing
Rezept

Rosenkohl-Quinoa-Salat mit Hanföldressing

430
kcal
35min
Vegetarisch
Zum Rezept
Süsskartoffel-Chicorée-Salat
Rezept

Süsskartoffel-Chicorée-Salat

470
kcal
25min
Vegan
Zum Rezept
Fenchelhobelsalat mit glasigem Lachs
Migusto-Rezept

Fenchelhobelsalat mit glasigem Lachs

420
kcal
30min

Was schmeckt am bittersten?

Der wohl bitterste Naturstoff ist Amarogentin und stammt aus der Enzianwurzel. Auch Salate wie Rucola, Endivien und Löwenzahn enthalten eine Vielzahl an Bitterstoffen. Die bitteren Gemüsesorten sind Kohlsorten wie Grünkohl, Wirsing und Rosenkohl. Aber auch Artischocken, Spargeln, Fenchel und Sellerie enthalten eine Menge Bitterstoffe. Typische Kräuter wie Basilikum, Majoran, Oregano und Rosmarin enthalten Bitterkomponenten. Auch Gewürze wie Ingwer, Kurkuma, Senf, Kümmel, Änis und Zimt zählen zu den Spitzenreitern in Sachen Bitterstoffe.

Gewöhnen wir uns im Alter an die Bitterkeit?

Wie bereits erwähnt, geht man geht davon aus, dass unser Geschmackssinn für Bitteres eine wichtige, lebenserhaltende Funktion hat. So signalisiert die Geschmacksqualität süss Nahrhaftes, wobei diese Vorliebe bereits von Geburt an präsent ist. Spannend ist auch, dass Säuglinge eine angeborene Abneigung gegenüber Bitterstoffen besitzen. Weiter ist die Entwicklung des Bittergeschmacks eindeutig altersabhängig. So kommt es oft vor, dass im Alter eine gewisse Affinität für Bitteres entsteht. Das wohl bekannteste Beispiel dafür ist das Probieren von Kaffee. Die meisten Menschen verziehen beim ersten Schluck von Kaffee das Gesicht, weil dieser bitter schmeckt. Doch durch wiederholten und positiv erlebten Kontakt mit bitter schmeckendem Kaffee sowie durch den Genuss im soziokulturellen Kontext lässt sich die genetisch angelegte Aversion gegen Bitteres ablegen. Interessanterweise reagieren Frauen empfindlicher als Männer auf Bitterstoffe.

Wie kann ich Bitteres neutralisieren?

Grundsätzlich gibt es verschieden Gründe, weshalb Lebensmittel bitter schmecken oder bittere Inhaltsstoffe enthalten. So kann beispielsweise Gemüse bitter schmecken, wenn während der Reifung schlechte Wetterbedingungen herrschten oder zum falschen Zeitpunkt geerntet wurde.

Spargeln können in Wasser mit etwas Zucker und Butter gegart werden.  Der leicht bittere Geschmack kann auch später mit Zucker und Butter neutralisiert werden. Die süsse Komponente kann mit einem beliebig anderen Lebensmittel als Zucker ersetzt werden, beispielsweise Honig.

Bei bitteren Saucen kann eine rohe Kartoffel dazugegeben werden, damit die Bitterstoffe entzogen werden können. Auch die klassische italienische Tomatensauce enthält ein wenig Zucker, um die bittere Komponente der Tomate etwas zu mildern.

Mehr zum Thema

Zum Dossier

von Deborah Beyli,

veröffentlicht am 03.10.2023


Das könnte dich interessieren:

Vom 30.4. bis 6.5. gibts 1 Granatapfel oder 1 Bund Bundzwiebeln für nur 1 Franken

Jetzt erfahren
Vitaminfranken