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Gesünder leben?

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Migräne: Das sind die Symptome & das kannst du dagegen tun

Manche Betroffene leiden jeden Monat mehrere Tage an schlimmen Kopfschmerzen, Übelkeit und anderen Migräne-Symptomen. Es gibt eine Vielzahl an Therapieansätzen. Seit wenigen Jahren steht zudem für schwere Fälle eine Spritze für die prophylaktische Behandlung zur Verfügung, die vielen zu mehr Lebensqualität verhilft.

In der Schweiz gibt es über 1 Million Menschen, die gelegentlich oder häufig unter Migräne leiden. 85 Prozent der chronisch Betroffenen sind Frauen. Typisch für Migräne sind anfallartige, pulsierende Schmerzen, die meist nur in einer Kopfhälfte auftreten und von Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit begleitet sein können. Manchmal geht dem Anfall eine Aura mit Seh- oder Sensibilitätsstörungen voraus.

Migräne – was ist das genau?

Als Migräne bezeichnet man eine bestimmte Art von Kopfschmerzen. Insgesamt gibt es über 360 verschiedene Arten von Kopfschmerzen. Die häufigsten davon sind Spannungskopfschmerzen und Migräne. Bei letzterer handelt es sich um die häufigste neurologische Erkrankung. In der Schweiz gibt es geschätzt rund eine Million Betroffene.

Welches sind die Symptome von Migräne?

Typisch sind Attacken mit pochenden Kopfschmerzen von mittelstarker bis starker Intensität. Der Name «Migräne» stammt vom griechischen Begriff Hemicrania, was «die Hälfte des Schädels» bedeutet. Dies impliziert, dass die Schmerzen nur in einer Hälfte des Kopfes oder Gesichts auftreten. Sie können aber auch den gesamten Kopf betreffen. Darüber hinaus kommt es häufig zu Begleitsymptomen wie Übelkeit, die selten zu Erbrechen führen, sowie Überempfindlichkeit gegenüber Reizen wie Licht, Geräuschen und Gerüchen. Bei vielen Betroffenen verstärkt Bewegung die Beschwerden. Ein unbehandelter Migräne-Anfall kann von einigen Stunden bis zu drei Tagen dauern und selten auch länger.

Was ist eine Migräne mit Aura?

Bei bis zu einem Drittel der Betroffenen geht den Attacken eine sogenannte Aura voraus. Die Phase dauert bis zu einer Stunde und kann sich durch Sehstörungen und Augenflimmern äussern. Betroffene sehen in einem bestimmten Bereich des Gesichtsfelds weniger oder gar nichts mehr. Einige nehmen blendende Zickzacklinien oder Blitzlichter wahr. In seltenen Fällen treten sogar Gefühl- oder Wortfindungsstörungen oder Lähmungserscheinungen auf. Selten kommt es auch zu einer Aura ohne Kopfschmerzen. Noch vor einer Aura können erste Warnzeichen auftreten. Dazu gehören Nackenverspannung, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Verlangen nach Süssem oder häufiges Wasserlassen.

Welche Ursachen hat Migräne?

Wieso einige Menschen oft Migräne haben und andere gar nie, sei nicht abschliessend geklärt, sagt Athina Papadopoulou, Neurologin am Universitätsspital Basel. «Heute weiss man aber, dass Migräne eine neurologische Erkrankung ist. Das heisst, dass sie im Gehirn entsteht.» Die familiäre Häufung deute darauf hin, dass die Gene eine gewisse Rolle spielen. Bei Frauen ist Migräne zudem zwei- bis dreimal häufiger als bei Männern. Bei ihnen treten die Attacken oft im Laufe des Menstruationszyklus auf, typischerweise vor und während der Blutung (menstruelle Migräne). Nach den Wechseljahren nehmen die Beschwerden häufig ab oder verschwinden ganz. Dies lässt auf einen Zusammenhang mit den weiblichen Geschlechtshormonen schliessen.

Welches sind die Auslöser eines Migräne-Anfalls?

Die Auslöser – auch Trigger genannt – sind vielfältig und von Mensch zu Mensch verschieden. Häufige Stimuli sind Stress, Schlafmangel, Alkohol, Auslassen von Mahlzeiten oder schnelle Wetterwechsel. Manche Migräne-Patientinnen und -Patienten haben das Gefühl, empfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel und Zusätze zu reagieren, zum Beispiel Glutamat und mehr oder weniger Koffein als gewohnt. Bei Frauen treten die Anfälle oft vor und während der Menstruation auf. Ein Kopfschmerz-Tagebuch hilft, die individuellen Auslöser zu erkennen.

(Fortsetzung weiter unten…)

Was ist eine vestibuläre Migräne?

Bei dieser Form steht vor allem Schwindel im Vordergrund. Es kommt zu heftigen Attacken von mehreren Minuten bis zu vielen Stunden oder gar Tagen, häufig auch begleitet von Übelkeit und Erbrechen. Manchmal tritt der Schwindel zu Beginn eines Migräne-Anfalls auf und die Kopfschmerzen kommen erst danach. Bei einigen Betroffenen bleiben die Kopfschmerzen sogar weg.

Was tun bei regelmässigen Migräne-Anfällen?

«Wer häufig unter Migräne oder anderen Kopfschmerzen leidet, sollte sich ärztlich abklären lassen», rät Athina Papadopoulou. Diverse Spitäler bieten spezielle Kopfschmerz-Sprechstunden an. Nach einer gründlichen Untersuchung und Anamnese würden die Ratsuchenden meist angehalten, ein Kopfschmerztagebuch zu führen, um Auslösern auf die Spur zu kommen. Zudem stehen diverse medikamentöse und andere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Gemäss der Spezialistin können auch ein regelmässig strukturierter Alltag, Entspannungstechniken wie etwa Achtsamkeitsübungen oder Yoga, sportliche Aktivitäten (Ausdauersport zwei- bis dreimal wöchentlich) und Akupunktur das Leiden mildern. Manchen hilft ein Gerät, das über Elektroden an der Stirn den Trigeminusnerv stimuliert, der bei der Entstehung von Migräne eine wichtige Rolle spielt. (TENS-Gerät).

1. Welche Medikamente wirken bei Migräne?

Grundsätzlich gibt es zwei medikamentöse Ansätze: eine akute und eine prophylaktische Therapie. Bei einem Migräneanfall können die meisten handelsüblichen Schmerzmittel lindernd wirken. Speziell für Migräne entwickelt wurden die sogenannten Triptane. Wichtig ist, dass man Schmerzmittel an höchstens 15 Tagen pro Monat einnimmt, beziehungsweise zehn Tagen bei Triptanen. Ansonsten können zusätzliche Kopfschmerzen entstehen. Für die Prophylaxe werden Betablocker, Antidepressiva oder Epilepsiemedikamente eingesetzt, bei leichteren Beschwerden auch Magnesium und Vitamin B2. Bei sehr häufiger Migräne kommt eine Behandlung mit Botox infrage, das an mehreren Stellen im Kopf und Nacken gespritzt wird. Es hemmt die Ausschüttung von Botenstoffen, die bei der Entstehung der Schmerzen eine Rolle spielen. Darüber hinaus sind seit wenigen Jahren sogenannte Migräne-Spritzen auf dem Markt. Sie können die Häufigkeit und Heftigkeit von Anfällen deutlich reduzieren.

2. Wie gut wirken Migräne-Spritzen?

Die sogenannten CGRP-Antikörper (Calcitonin Gene-related Peptide) blockieren einen Mechanismus, der die Migräne-Kopfschmerzen auslöst. Mittlerweile sind vier verschiedene Präparate erhältlich. Drei davon werden meist einmal pro Monat unter die Haut gespritzt, oft durch die Betroffenen selbst. Eines wird als Infusion dreimonatlich verabreicht. In der Regel erledigen die Betroffenen das selbst. Weil die Medikamente ziemlich teuer sind, zahlen die Krankenkassen nur bei häufigen Anfällen und wenn vorher schon mindestens zwei andere prophylaktische Behandlungen ausprobiert wurden. Doch bei den CGRP-Antikörpern handle es sich um einen Durchbruch in der Migräne-Behandlung, betont Neurologin Papadopoulou.  «Sie reduzieren die Migräne-Tage bei den meisten Betroffenen um mindestens die Hälfte. Das bedeutet eine enorme Verbesserung ihrer Lebensqualität und oft auch weniger Ausfälle bei der Arbeit.»

3. Hilft ein Migräne-Piercing?

Ein sogenanntes Daith-Piercing wird oberhalb des Gehörgangs in eines oder beide Ohren gestochen. Das kann schmerzhaft sein und zu Entzündungen führen. Die Behandlung beruht auf dem Prinzip der Akupunktur. Gemäss der fernöstlichen Lehre soll der Energiefluss mittels Nadeln angeregt werden – im Fall eines Piercings mit einem bleibenden Stimulus. Im Gegensatz zur Akupunktur ist die Wirkung jedoch bis jetzt nicht wissenschaftlich belegt. Wegen möglichen gesundheitlichen Risiken raten die meisten Fachpersonen davon ab.

4. Was ist eine Migräne-Maske?

Es gibt verschiedene Formen von Masken, die bei Migräne-Anfällen angenehm empfunden werden, vor allem von Menschen mit starker Lichtempfindlichkeit. Die mit Gel gefüllten Masken schmiegen sich eng an die Kopfform an. Sie können auch gekühlt oder aufgewärmt werden und geben die Kühle oder Wärme nur langsam ab. Modelle in Brillenform erlauben Tätigkeiten, während jene ohne Augenschlitze komplette Dunkelheit verschaffen.

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von Andrea Söldi,

veröffentlicht am 06.02.2024


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